365 Paar Schuhe³ ­ ein Jahresprojekt der  norddeutschen Künstlerin Helga Beisheim   Bis Ende November ist  das Schuhkunstwerk “365 Paar Schuhe³ noch im Foyer des Deutschen Schuhmuseums zu sehen. Unwillkürlich bleiben die Besucher vor der drei auf drei Meter großen und eindrucksvoll wirkenden Foto-Collage stehen und fragen sich, was die strukturell harmonisch ausgerichtete fotografische  Schuh-Fülle  wohl darstellen wolle. Das großformatige Kunstwerk reizt spontan zu  Fragestellungen und lässt auch gleich Assoziationsketten lebendig werden: 365 Paar Schuhe, 365 Fotografien aus der Vogelperspektive, auf den verschiedensten Untergründen, aufgenommen an den verschiedensten Orten und 365 mal zu verschiedenen Uhrzeiten, immer jedoch  an jedem einzelnen  Tag des Jahres,  fürwahr ein etwas anderer Blickwinkel in das Sujet “Schuhe³.  In  der Tat für die zahlreichen  Museums-Besucher eines aufmerksamen   Blickes  und     allemal neugieriger Nach - Fragen wert. Nach wenigen erläuternden  Informationen durch das Personal kommt dann auch sofort eine zustimmende ’Aha-Artikulation¹: eine gute Idee, das Kulturgut Schuhe in  ganz anderer Form zurechtgerückt, “ein buntes Philosophieren über die Faszination Schuhe³, so eine Besucherin  aus Bingen.   Sie sei durch den guten Ruf des Deutschen Schuhmuseums in Hauenstein aufmerksam geworden  und nach einem  einvernehmlichen  Gespräch mit der Museumsleitung ist die Jahresarbeit der norddeutschen Künstlerin Helga Beisheim in der Tat  zu einem interessanten “Hingucker³ im Museumsfoyer geworden, der die Blicke auf sich zieht. Die Künstlerin lebt  in Krummhörn-Grimersum  zwischen Emden und Leer und ist in ihrer Heimat vor allem auch durch ihr Engagement für die Jugendkunstschule bekannt geworden. Der Schwerpunkt ihres Schaffens liegt auf Fotografien und bei der Projektierung ihrer Jahresarbeit 1997/98 ist dann die Schuhliebhaberin auch fotografisch “auf den Schuh³ gekommen. “Hinter meinem  Projekt stand ein gerüttelt Maß an täglicher Disziplin³, sagt  die Künstlerin aus Friesland, denn sie habe sich vorgenommen, jeden Tag des Jahres die jeweils getragenen Schuhe  zu fotografieren und sie in einer  bunten Schuhcollage als Kunstwerk zu präsentieren. “Ich hatte immer  die Kamera dabei und zog bei allen möglichen Gelegenheiten  die jeweiligen “Tagessschuhe³ aus und fotografierte sie auf jeweils anderem Untergrund. So entstanden Fotos auf Reisen, im Zug,  im Theaterfoyer usw. Helga Beisheim: “Das wichtigste war die tägliche Authentizität, es durfte kein Tag ’nachgeholt¹ werden, Ort und Zeit der Aufnahme ist auf der Rückseite der freischwebenden Foto-Bahnen dokumentiert³. So gesehen ist das Jahresprojekt der Künstlerin  auch eine Gesamthommage an das Kulturgut Schuhe, für welches ja das Deutsche Schuhmuseum Hauenstein eine lebendige Plattform sein will. Auch wenn das  bunte Kunstwerk der norddeutschen Künstlerin  beim ersten Anblick Fragen provoziert, lebt es trotz vordergründig  banaler Idee von der großen kulturhistorischen Wertigkeit der Schuhe, die weit mehr als nur funktionale Gebrauchsartikel sind. Es lässt sich trefflich  nachdenken über die Welt der Schuhe, die faszinierend und magisch zugleich ist. Die Jahresarbeit, mit der Helga Beisheim diese Welt bereichert hat, besteht aus 570 Farbfotografien, davon 365 von Schuhpaaren,  ein  “ farbiges Tagebuch, geschrieben mit dem Medium Schuhe³. (ys)  “365 Paar Schuhe³ ­ ein Jahresprojekt von Helga Beisheim Deutsches Schuhmuseum Hauenstein, bis Ende November 2005.